EL84 Röhrenverstärker
Eigentlich habe ich ja einen Röhrenverstärker, mit dem ich auch sehr zufrieden bin, ein wirklich gut klingendes Teil basierend auf KT88-Röhren. Aber wie bereits unten schon angedeutet, kribbelte es denn doch in den Fingern einen "richtig" selber zu bauen, nicht nur die kleinen Niederspannungs Mono-Verstärkerchen. Einen Schaltplan habe ich aus dem Buch "Röhrenverstärker selber bauen" von Richard Zierl entnommenen. Der Schaltplan basiert auf Röhren, einem Trafo und zwei Ausgangsübertragern aus alten Küchenradios. Habe bei "Kleinanzeigen®" mehrere davon erstanden und ausgeschlachtet. Somit hatte ich die wichtigsten und teuersten Teile für ein paar Euro zusammen.
Das Netzteil habe ich etwas angepasst, da ich zusätzlich zu der Anodenspannung noch 250Volt für das Elektronik-Modul der Fächeranzeigeröhren brauchte. Habe mich in das Simulationsprogramm LTSpice® eingearbeitet und die Schaltung dort überprüft (siehe Bild LTSpice® Simulation)
Habe ein paar Layouts ausprobiert und letztlich doch wieder verworfen wie man in den Bildern sehen kann. Die Frontplatte aus edlem Makassar-Ebenholz war eine besondere Herausforderung da die Beschriftung ja ausgefräst und silber lackiert werden musste. Mit meiner CNC-Fräse Marke Eigenbau habe ich das dann nach mehreren Versuchen auch hinbekommen.



Soweit die Bilder zum Entwurf, dann ging es ans Bauen.




Nachdem ich alles mehrmals überprüft und jedes Kabel nochmal auf Richtigkeit nachverfolgt hatte war der spannende Moment gekommen ! EINSCHALTEN !
HAT NICHT FUNKTIONIERT !!!
Habe den Fehler dann nach längerem suchen doch gefunden - Die Rückkopplung vom Ausgangansübertrager lautsprecherseitig zur Vorstufenröhre ist wohl im Schaltplan falsch; keine Ahnung wieso. Ohne diese Rückkopplung funktioniert der Verstärker wunderbar, mit erklingt nur ein gekreiiiiische und gepiepse - schrecklich anzuhören!

Jetzt, nach ein paar kleineren Modifikationen und insgesamt 3 Monaten Bauzeit, ist er fertig und steht neben meinem anderen gekauften Röhrenverstärker. Klanglich braucht er sich nicht vor seinem großen Bruder zu verstecken.
Hier noch ein paar Details zur Technik.
Es ist wichtig zu wissen, dass Röhrenverstärker nur an Lautsprechern betrieben werden sollten, die einen ausgeglichenen Impedazverlauf haben. Weiterhin dürfen Röhrenverstärker niemals ohne eine Last (Lautsprecher am Ausgang) betrieben werden. Heißt, Lautsprecher nur im ausgeschaltetem Zustand anschließen bzw. abstecken ansonsten können die Röhren durchbrennen.
Der Verstärker hat 4 Eingänge 2x RCA, 1x Bluetooth, 1x direkt RCA (dazu siehe unten für Audio-Puristen). Die Lautsprecherausgänge sind auf eine Impedanz von 4 bis 6 Ohm ausgelegt. Bluetooth und die Fächerröhren können separat Ein- bzw Aus-geschaltet werden. Der Netztransformator und die Ausgangsübertrager stammen aus 2 alten Grundig® 2099 Röhrenradios aus der Mitte der 60ger Jahre. Daraus habe ich auch die Vorstufenröhren (EABC80) und Endstufenröhren (EL84) von Telefunken®.

Das Netzteil wird zweipolig über ein Relais geschaltet und ein NTC-Widerstand begrenzt den Einschaltstrom zur Schonung der Röhren. Die Folienkondensatoren sind HIFI-Grade Kondensatoren der Firma Mundorf®. Als Lautstärkepoti ist ein hochwertiges ALPS® Poti verbaut, weiterhin sind alle Ein/Ausgangsbuchsen und die Sockelkontakte der Verstärkerröhren vergoldet. Die EL84 Ausgangsröhren von Telefunken werden bei einem Händler mit bis zu 200€ das Paar gehandelt. Derzeit sind zwei EL84 HIFI-Grade der Firma PSVANE® verbaut (um die Telefunkenröhren zu schonen). Die Anzeigefächerröhren werden über eine separate Elektronik angesteuert und sind nicht Teil des eigentlichen Verstärkerschaltplans. Die Fächerröhren sind nicht über das Lautstärkepoti geführt und können über ein Trimmpoti auf der Oberseite des Gehäuses an die Höhe des Eingangssignals angepasst werden. Auf der Unterseite des Gehäuses sind zwei Trimmpotis um die Fächerröhren einzeln gegenseitig zu justieren (R/L Leveling). Für Audio-Puristen - Ein RCA-Eingang ist direkt auf das Lautstärkepoti gelegt um eine Minderung des Eingangssignals durch den Signalumschalter und die Elektronik der Anzeigeröhren auszuschließen. Was dann natürlich bedeutet das die Fächerröhren im "direkt RCA" Modus ausgeschaltet bleiben sollten.
Damit genug des Technikgeschwafels.
Röhrenverstärker, Lautsprecher und Fußpedal (Verzerrer) für die Teli
Ich wollte immer schon mal einen Röhrenverstärker selber bauen. Da dies wegen der sehr hohen Spannungen (bis zu 500 Volt) recht gefährlich ist, habe ich im Internet einen Entwurf gesucht, der mit höchstens 48 Volt auskommt und von daher unproblematisch ist. Tatsächlich habe ich einen Entwurf gefunden, der eine dreistufige Verstärkung mit drei Rören des gleichen Typs funktioniert. Die Verstärkung ist nicht besonders hoch aber mit einem Fußpedal mit Vorverstärkung kriegt man schon ordentlich was auf die Ohren, nicht übertrieben aber es reicht.
Der Verstärker wird mit einem 12 Volt Batteriepaket betrieben und das Fußpedal mit einem 9 Volt Block. Damit der Verstärker etwas universeller einsetzbar ist, habe ich noch ein Bluetoothmodul eingebaut und somit kann man auch z.B. per Handy ganz normal Musik hören.
Der Lautsprecher ist mit einem 8" Chassis wie für eine Gitarre recht üblich bestückt. Die Gehäuseform als Ei habe ich erfolgreich schon bei einigen kleineren Lautsprecher ausprobiert.
Das Fußpedal ist als Röhrenpedal gebaut was sehr selten ist. Pedale sind normalerweise in Digitaltechnik gebaut. Dieses Pedal ist also nochmal etwas besonderes.













Küchenradio (Grundig 1099)
Habe mehrere alte Röhrenradios bei Kleinanzeigen® erstanden um das notwendige Material für mein nächstes Projekt einen "richtigen" Röhrenverstärker zu bauen. Dieses kleine Grundig 1099 war mir zu Schade um es nach dem Ausschlachten auf den Müll zu tun. Habe deswegen ein Bluetooth-Moduel und ein UKW-Modul eingebaut und das Gehäuse ein wenig überarbeitet etc. etc.. Der Klang ist wirklich gut ich war positiv überrascht.

Teli andere Oberfläche
Das ursprüngliche Syling hat mir nicht mehr gefallen, deshlab habe ich die Lackierung des Körpers überarbeitet. Nun sind die Rückseite und die umlaufenden Seiten seidenmatt schwarz. Bei der Frontseite habe ich etwas besonderes ausprobiert und zwar habe ich eine sehr aufwändige Schellack Oberfläche aufgebracht. Beides ist mir denke ich wirklich gut gelungen.



Telecaster®-Style Gitarre
Ich habe es getan, ich habe eine E-Gitarre gebaut!
Das Projekt - E-Gitarre
Teil 1, Intro
Nachdem die Küchenschränke nun fast fertig sind (Gott sei Dank!!!) möchte ich etwas machen was Spaß macht! Da lag es doch nahe eine Gitarre zu bauen. Da akustische Gitarren für einen Anfänger wie mich zu kompliziert sind hatte ich an eine elektrische Gitarre gedacht. Die berühmtesten E-Gitarren sind die Fender Stratocaster®, Fender Telecaster® und die Gibson Les-Paul®. Hab auf YouTube eine super Beschreibung für eine Telecaster® gefunden und damit war die Entscheidung gefallen. Es wird eine Teli.

In meinem Holzlager hatte ich noch Ahorn und amerikanischen Nussbaum, somit wird der Körper zweischichtig unten Ahorn und als Deckholz Nussbaum. Der Hals wieder aus Nussbaum, das Griffbrett aus Ebenholz. Zeichnungen zur Telli kann man aus dem Internet als PDF-Dateien runterladen. Die Zeichnungen hat Chris mir in CAD-Dateien umgewandelt und mit denen hab ich mir dann Schablonen für den Körper und den Hals mit meiner CNC-Fräse erstellt. Die notwendigen Teile wie Tonabnehmer, Halsstab, Bundstege, Saitenspanner, etc., etc. kann man bei diversen Musikzubehörläden bestellen.
Mit Hilfe der Bandsäge und meines Frästisches hab ich dann problemlos den Körper aus dem verleimten Rohholzklotz rausarbeiten können. Einfach alles Holz wegschneiden was nicht Gitarre werden will (siehe letztes Bild in der Reihe).
Hier die ersten Fotos von der Rohteilen, Schablonen, Zeichnungen und Bauteilen






Teil 2, der Hals
Nachdem der Gitarrenkörper soweit ausgeschnitten ist, nun der Gitarrenhals. Der Hals ist ein recht schwieriges Teil, er hat ein über die Länge verschieden breites Profil, in meinem Fall das Profil Modern-C.
Zudem hat der Hals am Kopf und am Ansatz zum Körper hin verschiedene Höhen, die entsprechend angearbeitet werden müssen. Zuletzt die Griffplatte mit den Einlegearbeiten versehen und auf die Breite des Halsprofils abrichten.


Die nächsten Arbeiten sind der Feinschliff des Halses, Bundstege im richtigen Abstand entsprechend der Schablone einsägen und einschlagen, nivelieren, anschleifen und anschließend polieren.
Dann die Griffplatte an den Hals leimen und ein letztes Anschleifen des Übergangs von Profil zur Griffplatte.
Beim Hals ist es sehr wichtig alle Kanten sauber abzurunden und gegebenenfalls zu polieren damit ein sauberes Spielgefühl gewährleistet ist.


Teil 3, Körper fertigstellen
Heißt den Rohkörper soweit bearbeiten, daß alle Teile an- und eingebaut werden können. Dazu muss vor allem der Hals exakt mit der Mittellinie des Körper fluchten.
Wenn der Hals entsprechend positioniert und festgeklemmt ist, die Halsaufnahme anzeichnen und anschliessend ausfräsen.
Dann die Brücke, die später die Saiten hält entsprechend positionieren, die Löcher für die Saitendurchführung und die Befestigungsbohrungen für die Brücke anzeichnen und bohren.
Die Vertiefungen für die zwei Tonabnehmer ausstemmen sowie die Kabeldurchführung ausstemmen und entsprechende Durchführungslöcher bohren.
Die Vertiefung für das elektrische Panel austemmen und alle Vertiefungen die elektrische Teile aufnehmen mit Alufolie auskleiden um elektrische Störungen zu vermeiden (Single Coil Tonabnehmer sind da sehr empfindlich).
Dann Abrundungen an den Kanten des Körper anfräsen und anschließend verschleifen. Zum Schluß Hals und Körper ein letztes mal schleifen (bis auf 400er Korn). Jetzt sind Körper und Hals fertig um das Finish aufzutragen.
Dazu im nächsten Teil mehr.

Beim mit Alufolie auskleiden hab ich mir einen Finger an der Alufolie geschnitten und es liefen ein paar Tropfen Blut wie sagt man "blood, sweat and tears" aber bislang gab es beim Bauen nur blood and sweat, hoffe dabei bleibt es ;-) .
Teil 4, Gitarre ölen und alle Teile verbauen
Das Holz habe ich mit Danish-Oil® drei mal behandelt. Anschließend alle Teile verbaut, Tonabnehmer installiert, Elektrik verlötet, Saiten-Tuner installiert und das Schlagbrett angebaut.



Teil 5, Saiten aufziehen und Gitarre einstellen
Die letzte Schritte zur fertigen Gitarre.
Die Durchbiegung des Gitarrenhalses kontrollieren und am Halsstab einstellen. Am Gitarrenkopf die Sattelhöhe einstellen, die Saiten aufziehen und die Gitarre das erste Mal stimmen.
Die Saitenlage pro Saite einstellen, meint die Höhe der Saiten über den Bundstegen, Saiten dehnen und neu stimmen.
Die Höhe der Tonabnehmer einstellen. Die Oktavreinheit pro Saite einstellen, die Saiten wieder dehnen und neu stimmen. Den Saitenniederhalter für die 1te und 2te Saite anbauen.




FERTIG

Habe heute auch meinen Gitarrenverstärker geliefert bekommen :-).


Bluetoothlautsprecher - zweites Projekt mit Chris
Chris hatte die Idee nach einer Youtube-Vorlage einen BT-Lautsprecher zu bauen.
Die Holzteile für den Lautsprecher und für die Gußform haben wir mit meiner neuen CNC-Fräse gefräst. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit dem Betongehäuse haben wir doch eine Methode gefunden wie wir das Lautsprechergehäuse ohne Schaden aus der Gußform kriegen konnten.
Letztlich sind die Ergebnisse doch recht ansehnlich geworden.